Spannende Diskussion um Generationen-Gerechtigkeit
Junge Menschen, die ältere Generation und auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die mitten im Leben stehen sind zur Podiumsdiskussion „Heast Oida“ gekommen. Es ging dabei am 24. Oktober Abend im Gasthaus Zöchling unter anderem um das Pensionssystem und um Arbeit. Unter der Moderation von Kurt Daucher diskutierten am Podium und mit dem Publikum: SPÖ-Bezirksvorsitzender Markus Vogl, Direktor Franz Röhrenbacher (Pensionsversicherungsanstalt OÖ), SJ-Landesvorsitzende Fiona Kaiser, Pensionistenverbands-Landeschef Heinz Hillinger sowie SKF-Personalmanager Werner Freilinger. Von altersgerechten Arbeitsplätzen über Anreize, die Menschen länger in Beschäftigung zu halten bis hin zur Notwendigkeit, den Jugendlichen berufliche Perspektiven und gerechte Entlohnung zu bieten gingen die Wortmeldungen. Markus Vogl betonte: „Generationengerechtigkeit hat mit Verteilungsgerechtigkeit zu tun. Vor allem halte ich den Slogan ‚weniger Staat – mehr Privat‘nicht mehr aus. Denn während in der Krise bis dato vielerorts die Verluste verstaatlicht wurden, will man den Menschen einreden, dass es für sie viel besser ist, ihre persönliche Risiken wie zum Beispiel Krankheit, oder auch öffentliche Aufgaben wie Pensionen, privat zu versichern. Leute, die ihr Geld mit Spekulationen verdienen, und Millionäre sollen zum Gemeinwesen beitragen, dann braucht niemand mehr sagen, dass sich die Jungen die Alten nicht leisten könnten.“ Werner Freilinger plädierte dafür, „angesichts steigender Kosten im Sozialsystem das Thema Eigenleistung in Familien anzudenken – im Sinn von gegenseitiger Betreuung.“ Markus Vogl sagte, dass dies nicht auf Kosten von Frauen gehen dürfe und jedenfalls auch Frauenpensionen gesichert gehörten. Direktor Franz Röhrenbacher stellte klar, dass die staatlichen Pensionen gesichert und leistbar seien, das Pensionssystem jedoch ein lebendes System sei, in dem es ständig Anpassungen geben müsse. Er hält derzeit nichts von der Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalter. Man müsse vielmehr versuchen, den tatsächlichen Pensionsantritt nach und nach an die gesetzlichen Altersgrenzen hinzuführen. „Bei richtiger Weichenstellung mache ich mir keine Sorgen um meine Pension“, betonte Fiona Kaiser als Vertreterin der Jugend. Sie sei gegen Angstmache und Verunsicherung. Eine Kernforderung: Die schlechtesten zehn Einkommensjahre sollen für die Pensionsbemessung keine Rolle spielen. Heinz Hillinger: „Wir Pensionisten verwehren uns dagegen, dass wir ständig als diejenigen dargestellt werden, die dem Staat auf der Tasche liegen. Wir lassen nicht zu, dass der Staatszuschuss zu den Pensionen, der seit Anfang an neben den Beiträgen der Dienstnehmer und der Dienstgeber als fixe Säule der Finanzierung unseres Pensionssystems gilt, als ‚Defizit‘ dargestellt wird.“ Zum Thema Praktika sagte Werner Freilinger: „In unserer Branche und in unserem Unternehmen ist es üblich, dass Ferialarbeiter und -praktikanten ordentlich bezahlt werden und auch Projektarbeiten – entsprechende Ergebnisse vorausgesetzt – prämiert werden.“